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Manaslu „Berg der Seelen“

Der Manaslu ist der achthöchste Gipfel der Erde und befindet sich an den Bergrücken von Mansiri Himal im Distrikt Gurkha in Nepal. Als Erstbesteiger erreichen am 9.Mai 1956 der Japaner Toshio Imanishi und Sherpa G. Norbu über die Nordostflanke den Gipfel. Mit einer Höhe von 8.163 m über dem Meeresspiegel ist er über die Normalroute ein technisch nicht allzu schwerer Berg. Die größte Hürde stellen die mitunter komplizierten Witterungsverhältnisse am Berg dar.

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1. Tag:  Individuelle Anreise

Ab Deutschland BER mit Turkish Airline via Istanbul/Türkei in die nepalesische Hauptstadt.

2. Tag:  Ankunft in Kathmandu

Am späten Vormittag komme ich in der pulsierenden Hauptstadt Nepals an. Kathmandu (1300 m) liegt in einem großen Talkessel mit Blick auf die Schneeberge des Himalayas. Am Flughafen werde ich von Furtenji meinem Climbing Sherpa empfangen, wir kennen uns bereits von einer früheren Trekkingtour. Es folgt eine halbstündige Fahrt zum Hotel Aloft im Stadtteil Thamel. Nach dem Einchecken unternehme ich einen ersten Stadtbummel direkt vom Hotel aus. Für den Abend ist ein gemütliches gemeinsames Abendessen von der Agentur Seven Summit Treks angesetzt.

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3.-4. Tag:  Kathmandu

Diese Tage dienen letzter Vorbereitungen auf die Expedition, z.B. für den Check der Ausrüstung und eventuell fehlende Sachen noch einzukaufen. Auch ein Treffen mit Dipesh, einen nepalesischen Bergfreund mit dem ich schon einige Trekkingtouren bestritten habe, steht auf dem Plan.

5. Tag:  Kathmandu - Samagaon

Das Warten hat ein Ende. An unserem Zielort hat sich das Wetter gebessert, sodass der Heli fliegen kann. Mit dem Jeep fahren wir zum Flughafen. Dort angekommen werden wir, sowie unser gesamtes Gepäck gewogen. Jetzt geht alles recht zügig und wir können starten. Nach ca. einer Stunde Flug müssen wir wegen schlechter Sicht Zwischenlanden und eine Pause einlegen. Auch der anschließende Weiterflug bringt uns nicht bis zum Ziel. Einsetzender Regen macht einen Weiterflug für heute unmöglich, wir beschließen in einer Lodge nahe der Ortschaft Lho (3180 m) zu übernachten.

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6. Tag:  Lho - Samagaon

Der heutige Tag beginnt neblig und regnerisch, so entscheiden wir uns gegen den Heli und werden den Rest des Weges laufen, auch um uns besser zu akklimatisieren. Der Weg ist stark durchfeuchtet und somit kein schönes laufen. Nach 4 h Fußmarsch erreichen wir Samagaon (3580 m). Zumindest hat es zwischenzeitlich aufgehört mit regnen. Auf dieser Höhe bleiben wir die nächsten zwei Nächte in einem Gästehaus.

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7. Tag:  Samagaon (Akklimatisation)

Ob Trekking oder Heli Flug, alle Expeditionsmitglieder haben den Ausgangspunkt Samagaon erreicht. Das Wetter wird etwas besser, teilweise ist sogar blauer Himmel zu sehen. Die freie Zeit nutzen wir für kleinere Akklimatisationstouren unter anderen zu einem nahe gelegenen Gletschersee.

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8. Tag:  Aufstieg zum Basislager

Zum Abmarsch bereit treffen wir uns am Vormittag zu einer kurzen Verabschiedung und gehen in zwei Gruppen los in Richtung Base-Camp. Anfangs nur leicht ansteigend geht es nach einer Stunde aufwärts. Langsames gehen und stündlich eine kurze Trinkpause, so erreichen wir nach 5 Stunden das Basislager auf 4850 m, kurz vor einem weiteren Regenschauer. Im Messzelt angekommen werden heiße Getränke gereicht und dazu eine kräftige Nudelsuppe. Eine Regenpause nutze ich zum Beziehen meiner Zeltbehausung, ich lege mich für einen Augenblick in meinen Schlafsack. Am späten Nachmittag gehe ich zurück in das mittlerer Weile beheizte Messzelt.

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9.-25. Tag:  Basislager/Hochlager/Gipfelbesteigung

Die Besteigung des Manaslu (8163 m), nimmt uns nun 17 Tage in Anspruch. Die folgenden Tage werden zunächst durch Ruhe, Eingewöhnen und häusliches Einrichten im Lager bestimmt. Nach mehreren Tagen der Akklimatisation wird in ständigem Auf und Ab, mit dazwischen liegenden Ruhetagen im Basislager, die Lagerkette mit drei Hochlagern auf 5760 m – C1, auf 6340 m – C2 und auf 6850 m – C3 eingerichtet. Die Schlüsselstelle des Aufstiegs bildet ein zerrissener Eisbruch (kurze Steilaufschwünge bis 70°, mit Fixseilen und div. Aluleitern) der zwischen C1 und C2 überwunden werden muss. Erst beim endgültigen Gipfelgang wird eine 300 m hohe und ca. 45° steile Flanke mit Fixseilen versichert und bestiegen. Da wir das 4. Hochlager überspringen, starten wir bereits am Vorabend gegen 18.00 Uhr von C3. Die ersten Stunden begleitet uns noch leichter Schneefall und mäßiger Wind, so dass die Fixseile immer wieder neu aus dem Schnee gezogen werden müssen. Wegen der eisigen Temperaturen legen wir nur alle drei Stunden eine kurze Trinkpause ein. Der Gipfelaufstieg führt relativ problemlos über weite, wenig steile Schnee- und Firnhänge zum Gipfelplateau. Zuletzt wird es nochmal spannend. Die letzten Meter zum Gipfel führen über den ausgesetzten Gipfelgrat, der ebenfalls mit einem Fixseil versichert ist. Dann ist es geschafft, gegen 7.00 Uhr stehe ich auf dem 8163 m hohen Manaslu, dem „Berg der Seele“. Freude und Erleichterung kommen in mir hoch, gleichzeitig bleibt jedoch die Anspannung für den bevorstehenden Abstieg.

Es ist noch Zeit für ein paar Gipfelfotos dann beginnen wir bereits mit dem Abstieg. In zwei Tagesetappen über die bereits bekannte Aufstiegsroute steigen wir heute bis C2 und morgen über die zerklüfteten Eiswände zum C1 und weiter ins Basislager ab. Nach all den Strapazen der letzten Tage verdanke ich meinen Erfolg einer intensiven Vorbereitung, einen passablen Wetterfenster und sicher auch dem vorgeschriebenen Flaschensauerstoff, nicht zu vergessen meinen Climbing Sherpa Furtenji.

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26. Tag:   Abstieg nach Samagaon

Am frühen Morgen bauen wir das Basislager ab. Die Duffel-Bags sind gepackt, noch verabschieden von den Sherpas, der Küchencrew und allen Helfern und schon marschieren wir los. Es geht entlang des Aufstiegsweges direkt bis Samagaon, unterwegs begegnen wir noch mehreren Maultierherden und Trägern welche noch Ausrüstung abholen wollen. Am selben Nachmittag wollen wir zurück in die Zivilisation nach Kathmandu fliegen. Wieder einmal macht uns das Wetter ein Strich durch die Rechnung und wir müssen hier noch einmal übernachten.

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27. Tag:  Rückflug nach Kathmandu

Frühzeitig und nur ein halbes Frühstück im Bauch, werden wir abgeholt und laufen wenige Minuten zum Hubschrauber-Landeplatz. Der Heli steht bereit und wird aber noch beladen, ich darf vorn neben dem Piloten sitzen. Nach nur einer Stunde Flugzeit landen wir sicher in Kathmandu. Eine kurze Fahrt zum Hotel und nach langer Zeit „draußen“ erwartet uns eine heiße Dusche und später auch ein weiches Bett. Vorher gibt es noch ein Abschiedsessen mit der Agentur SevenSummitTreks.

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28.-30. Tag:   Aufenthalt in Kathmandu

Es bleibt vergnügliche freie Zeit, es gilt noch meinen Rückflug umzubuchen. Dawa Sherpa von der Agentur ist mir auch hierbei behilflich. Meine freie Zeit nutze ich, um einzutauchen in die quirlige Metropole der Hauptstadt Nepals und erkunde auf eigene Faust einige kulturelle Sehenswürdigkeiten z.B. das Hinduheiligtum Pashupatinath, die buddhistischen Stupas in Bodnath und Swayambunath. Die Abende verbringe ich mit Freunden bei gutem Essen und Getränken in einem Steakhouse.

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31. Tag:   Rückreise nach Deutschland

Am Nachmittag Transfer zum Flughafen und Beginn der Heimreise über Istanbul. Am frühen Morgen Landung in Deutschland und individuelle Heimreise.

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